SAG' JA ZU DIR

schließe Frieden mit der inneren Anspannung

Ich lade dich ein einem Phänomen zu begegnen das du vielleicht sehr gut kennst. Ich meine diese innere Spannung, die in der heutigen Zeit viele Menschen spüren. Vielleicht gehört sie so zu deinem Leben, dass du sie kaum bewusst wahrnimmst oder du spürst ihre Wellen, wie sie dich zu überrollen scheinen.
In mir hat es sich entweder nach einem Kriegsschauplatz angefühlt oder nach einem inneren Verhinderer. Die Gefühle, die aufkamen, schwankten zwischen:

  • Ich will sie nicht fühlen.
  • Ich habe was falsch gemacht! Was muss ich anders machen? Das konnte soweit führen, dass ich meinen ganzen Tagesplan umstellte, damit die Spannung am nächsten Tag nicht wieder käme.
  • Ich gehe noch mehr in die Ruhe, mein Körper hält das nicht aus, ich halte das nicht aus – Angst, Panik. Ich kann dieses oder jenes, was ich mir vorgenommen habe, jetzt nicht machen, sondern muss mich ausruhen oder mich ablenken.

Ich möchte dir einen neuen Weg zeigen. Eine Möglichkeit ohne mit der Spannung zu diskutieren, sie weg haben zu wollen, gegen sie zu kämpfen.
Die neue Art mit dieser Spannung umzugehen heißt: ja, die Spannung ist da!

Ich möchte dich einladen sie zu fühlen. Dahin zu spüren, wo du sie jetzt wahrnimmst. Vielleicht ist es dein Bauch oder es sind deine Beine. Vielleicht wird sie noch stärker, bläht sich auf in dir wie ein Luftballon, und du bleibst da und beobachtest. Schau mal, ob sich die Spannung ausdehnt, aufsteigt in deinen Brustbereich. Vielleicht schlägt dein Herz schneller, du spürst Angst.

Was geschieht da? Willst du weglaufen oder spürst du: geh weg, ich will dich nicht. Ich lade dich ein all das wahrzunehmen und stehenzubleiben. Es ist ein vermeintlich großer Feind und ein vermeintlich großer Verhinderer.

Spüre deinen Atem, nimm ihn wahr, wie er kommt und geht. Spüre den Fußboden unter deinen Füßen. Mache es dir bequem. So kannst du dich zurücklehnen und fühlen wie die Lehne deines Stuhls deinen Rücken hält, ihn stärkt, einlädt dich sinken zu lassen – mitten in diesem Spannungsfeld.
Lass deinen Atem fließen und bleib da – Gedanken kommen, Horrorszenarien kommen und du bist da. Lass sie an dir vorüberziehen, wie du im Kino die Aktion auf der Leinwand an dir vorüberziehen lässt. Oder sie sind wie dunkle Wolken, die an dir vorüberziehen. Du bist immer noch da und spürst, wie dein Atem kommt und geht. Dein Atem ist wie ein roter Faden – ein und aus, ein und aus. Langsam wird etwas weicher in dir, vielleicht hebt und senkt sich deine Bauchdecke stärker mit jedem neuen Atemzug. Langsam, ganz langsam wird es ruhiger in dir. Wie ein Gewitter, das langsam nachlässt, du hörst noch das Grollen des Donners, aber es ist nicht mehr unmittelbar über dir, es ist vorübergezogen und klingt langsam aus. Es wird ruhiger in dir.

Lass deinen Atem fließen und spür mal in deinen Körper hinein, wie geht es dir jetzt? Nimm dir ein wenig Zeit nur für dich und wenn du dich erschöpft fühlst, dann gönn dir Ruhe. Du bist gerade einen großen neuen Schritt gegangen. Bei allem was neu ist, spüren wir, dass es anstrengend ist, herausfordernd.
Wie mutig von dir, dass du dich auf neue Weise dieser Herausforderung gestellt hast.

Jedes Mal, wenn du deiner Spannung auf diese Art begegnen kannst, wird sie von Mal zu Mal kleiner, weil sie bei dir nicht mehr wirklich landen kann. Du nährst sie nicht mehr mit deiner Angst. Deine Angst oder deine Bereitschaft einzusteigen, gegen sie zu kämpfen ist wie Öl, das man ins Feuer gießt und die Flamme hell aufleuchten lässt.
Das Schöne ist, je öfter du deiner Spannung auf diese Weise begegnest, umso leichter wird es. Beim ersten Mal ist es so, dass du völlig neue Wege beschreitest, dich in absolutes Neuland hineinbewegst. Beim nächsten Mal erinnerst du dich, erinnert sich dein Körper und du kannst deiner eigenen Spur folgen und sie wird von Mal zu Mal breiter, sicherer, selbst-bewusster.