SAG' JA ZU DIR

Mutter Tag

Gestern sagte mir eine Frau, sie lehnt den ganzen Rummel ab, der um den Muttertag veranstaltet wird. Sie ist schließlich jeden Tag Mutter.
Was verbirgt sich hinter all dem Kommerz, den Erwartungen, den Zwängen rund um den Muttertag?
Manchmal denke ich, je stärker wir es „vermarkten“, je größer der Aufstand, den wir äußerlich betreiben, umso tiefer wird etwas in uns Menschen berührt.

Für mich war dieser Gedankenanstoß eine Einladung meine eigene Rolle als Mutter aber auch als Tochter zu reflektieren.

Egal wie alt du heute bist – wenn du möchtest, nimm die Beziehung zu deiner Mutter für einen Moment so wahr wie du sie empfindest – als stiller Beobachter. Vielleicht helfen dir ein paar Minuten in der Stille und du staunst, welche Erinnerungen in dir aufkommen. Kannst du dem vertrauen was du wahrnimmst?

Manchmal fällt uns das gar nicht leicht, weil es Gefühle in uns weckt, die wir lieber an die Seite schieben und das ist völlig ok. Dieses kurze Wahrnehmen kann helfen, etwas in uns gerade zu rücken.

Die Beziehung zu unserer Mutter berührt unser eigenes Kindsein. Wir alle waren einmal Kind. Auch wenn wir längst erwachsen sind, ruhen die Jahre der Kindheit und Jugend in uns. Das Leben legt sich Jahr für Jahr drum herum.
Ich erlebe es für mich selber aber auch in meiner Arbeit mit Erwachsenen als sehr heilsam, diesen inneren Kindern die Tür zu öffnen, damit sie nicht länger im Untergrund rumoren. Sie erschweren unser Leben, auch eine klare Beziehung zu unserer Mutter. Da gibt es vielleicht ein enttäuschtes Kind in uns, ein Kind, das verstummt ist, ein Kind, das wütend ist. Wie im realen Leben brauchen diese inneren Kinder unsere Aufmerksamkeit damit das Leben leichter und lebendiger wird.

An die Mütter unter uns. Ich kann mich noch sehr gut an meinen 1. Muttertag erinnern als meine Tochter ½ Jahr alt war. Ich war so stolz und glücklich. Aber wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, meine Rolle als Mutter war oft geprägt von hohen Vorstellungen und dem Wunsch „alles“ anders und besser zu machen. Vielleicht kennt ihr das ja auch. Das war und ist mega anstrengend nicht nur für uns selber sondern auch für unsere Kinder.  Voller Dankbarkeit habe ich festgestellt, wieviel einfacher, bunter, natürlicher die Beziehung zu unseren Kindern wird, wenn wir schmerzhafte Erfahrungen, alte unbewusste Muster und Vorstellungen unserer Kindheit aus ihrem Schattendasein befreien. Wenn du möchtest, unterstütze ich dich gerne dabei.

Beim Schreiben kam mir eine Urmutter in den Sinn – weniger als „Person“ sondern als urmütterliche, urweibliche Liebe, die in jedem von uns schlummert und uns erinnert was Mama-Sein bedeutet und wie es wieder ein erfüllendes Abenteuer werden kann.