SAG' JA ZU DIR

manchmal kommt es anders als du denkst

Diese Erfahrung machen wir öfter im Leben und das kann ziemlich herausfordernd sein.
So möchte ich meine aktuellen Erfahrungen mit euch teilen. Als ich vor 2 Wochen aus dem Urlaub kam, hatte ich genaue Vorstellungen wie ich die kommenden Tage gestalten wollte, freute mich auf meine Facebook Posts und war voller Ideen, die ich umsetzen wollte. Schon nach 2 Tagen merkte ich, dass trotz Urlaub und Erholung plötzlich nichts mehr ging. Ich wurde scheinbar krank und kam auch gar nicht wieder auf die Beine um die „wichtigsten“ Dinge erledigen zu können.

Das Leben folgt seinem eigenen Weg und manchmal entspricht das nicht meinen Vorstellungen ;-).
Kann ich mich einlassen, ja sagen, mich zurücklehnen? Kann ich vertrauen auch wenn der Weg bergab führt, ich mich für eine Weile im tiefen Tal fühle ohne Licht am Ende des Tunnels?

Manchmal sind es besondere Ereignisse, die uns solche Erfahrungen vermitteln, manchmal ist es der Körper, der schlapp macht, krank wird. Wir werden mit intensiven Gefühlen konfrontiert und das kann sehr herausfordernd sein.
Dennoch habe ich wieder einmal erfahren, wie sich alles in mir langsam entspannt, wenn ich bereit bin ja zu sagen zu dem, was eh gerade in meinem Leben ist. Je eher ich mich zurücklehne in meiner (gefühlten) kleinen Nussschale mitten auf hoher See, umso weniger Wiederstand baue ich auf. Und das Leben verändert mich. Es schleift alte Muster fort, spült alte Vorstellungen und Glaubenssätze heraus, die nicht mal meine eigenen sind. Das Leben lädt mich ein, alte, schwere Koffer loszulassen, statt sie länger krampfhaft mit mir herumzutragen. Sie haben mich so viel Kraft gekostet und jetzt ist es an der Zeit sie loszulassen.

Ich höre immer wieder von meinen Klienten – egal ob jung oder älter, dass sie unerklärlich lange schlapp sind, sich von einem Schnupfen scheinbar nicht erholen.
Gerade unser Körper trägt oft schwer an seinen Altlasten, an den Erfahrungen, Prägungen, die wir häufig in der Kindheit gemacht haben (allein schon in diesem Leben). Sie sind abgespeichert in den Körperzellen und fühlen sich manchmal an wie „Wackersteine“, die wir mit uns tragen. Lange Zeit ziehen wir uns z.B. unbewusst immer wieder zusammen, haben diesen unangenehmen Druck im Bauch, die Schmerzen im Rücken bei äußeren Ereignissen und strengen uns an, trotzdem zu funktionieren.

Das Leben, die Liebe in uns lässt diese Baustellen immer wieder aufleuchten und eigentlich verbirgt sich dahinter eine Einladung an uns: komm lass los, ich helfe dir es zu erkennen und deinem Leben eine neue Ausrichtung zu geben.
Das ist nicht immer einfach und steht manchmal konträr zu unserer aktuellen Lebensplanung.

Zum Glück müssen wir es nicht alleine schaffen. Wir dürfen um Hilfe bitten, uns begleiten lassen. Immer mehr Menschen spüren einen liebevollen Halt und Wegbegleitung in sich. Ich selber war und bin immer wieder dankbar für professionelle Unterstützung, da wo das eigene Vertrauen nicht ausreicht, wo die Ängste zu groß sind, die Stromschnellen und Wasserfälle im Lebensfluss zu gefährlich erscheinen. Ich hatte diesmal ein schönes Bild. Jemand der uns achtsam begleitet, ist wie ein Beiboot, das ein Schiff durch gefährliches Wasser führt oder in den sicheren Hafen begleitet.

So bin ich in den vergangenen 2 Wochen ein großes Stück weit zurück gekehrt

  • in eine tiefere Beziehung zu meinem eigenen Körper. Es war eine Zeit der Heilung für ihn. Ich war da, habe oft still und behutsam mit ihm geatmet und mich tiefer in das Vertrauen zu ihm, zu seiner eigenen Weisheit sinken lassen, habe ihn „machen“ lassen. Ich habe ihn gefragt was er braucht. Manchmal war es ein Kamillentee, mal ein paar Tropfen, mal der Liegestuhl mitten in der herbstlichen Sonne, ein Gang durch den Garten, weiche Bewegungen…
    Er hatte und hat immer noch die Zeit und Ruhe, die er gerade braucht.
  • zu dem was wirklich wichtig ist. Das waren nicht die geplanten Aktivitäten, sondern die Bereitschaft mich auf Heilung einzulassen.
  • zu mir selber und es war verbunden mit der Erkenntnis, wie schwer es mir in einigen Bereichen meines Lebens fällt „meinen Platz einzunehmen“, für mich einzustehen. Es sind Bereiche, in denen das bislang nicht möglich war, in denen mein Leben eher einem Ausweichmanöver glich. Jetzt war die Zeit da, nicht wieder auszuweichen sondern meinen verletzten kindlichen Anteilen den Weg zurück in die Liebe zu zeigen und langsam und behutsam wieder ja zu mir zu sagen, wo es lange Zeit (unbewusst) nicht möglich war.

Von Tag zu Tag wächst die innere Stabilität und ich erkenne die ersten wichtigen äußeren Schritte, die zu gehen sind.

Die vergangenen Wochen waren nicht einfach aber es tut gut die Geschenke darin zu erkennen und zu spüren wie mich das Leben, die Liebe in mir immer an der Hand hält.